Der gute Ruf von Karlsruhe als eines der "kältetechnischen Zentren" in Deutschland geht auf Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c. mult. Rudolf Plank zurück, der die Kältetechnik 1925 an der TH Karlsruhe etablierte und 1926 das weltweit erste Kältetechnische Institut gründete. Einer seiner Schüler, Prof. Dr.-Ing. Valerius Füner, führte die Kältetechnik 1948 am damaligen Staatstechnikum Karlsruhe ein, der heutigen Hochschule Karlsruhe (bis 2005: Fachhochschule Karlsruhe; vor 1970: Staatliche Ingenieurschule). Was Rudolf Plank durch seinen überragenden Ruf als Wissenschaftler für die Kältetechnik gelang, erreichte Valerius Füner für die praxisbezogene Ingenieurausbildung und kältetechnische Weiterbildung.
1952 baute V. Füner mit Hilfe von Spenden aus der Industrie ein kältetechnisches Labor auf und rief den ersten kältetechnischen Fortbildungslehrgang (kurz: „Kältekurs“) ins Leben. Er leitete diese Kurse bis 1979. Sie fanden einmal pro Jahr statt, anfangs über einen Zeitraum von 12, später über 9 Wochen, jeweils zwischen Oktober und Dezember. Die maximale Teilnehmerzahl betrug 40 und diese Lehrgänge waren stets gut besucht.
1980 führte sein Nachfolger an der Fachhochschule Karlsruhe, Prof. Dr.-Ing. Johannes Reichelt, diese Lehrgänge fort und baute sie wesentlich aus. Anstatt eines 9-wöchigen Kältekurses pro Jahr wurden bis 2024 nach und nach rd. 40 einwöchige Grund-, Aufbau- und Speziallehrgänge für ca. 50 Wochen pro Jahr aufgebaut. Dazu kommen inzwischen zahlreiche Firmenschulungen. Die Teilnehmerzahl pro Lehrgang ist meist auf 12 begrenzt, in seltenen Fällen auf 20. Im Mittel besuchen rd. 1.200 Teilnehmer pro Jahr diese Lehrgänge; einschließlich Symposien ca. 1.500. 1980 wurde die Fachhochschule Karlsruhe auf Antrag von Johannes Reichelt eine von drei in Deutschland zugelassenen, neutralen DIN-Prüfstellen für Wärmepumpen und Kältetechnik. Die Mess- und Prüfaktivitäten wurden seitdem ebenfalls immer stärker ausgebaut.
1987 erfolgte der Anschluss an die Steinbeis-Stiftung, Stuttgart, unter der Bezeichnung „Transferzentrum für Kälte- und mobile Klimatechnik Karlsruhe“.
1996 kam es zur Gründung der TWK GmbH - Test- und Weiterbildungszentrum Wärmepumpen und Kältetechnik, die für den Weiterbildungsbereich 2005 als gemeinnützig anerkannt wurde.
1997 wurde ein Gebäude außerhalb der Fachhochschule Karlsruhe für die kältetechnische Weiterbildung und Prüfstelle bezogen (ca. 1 km entfernt).
2001 gründete J. Reichelt mit Hilfe von Spenden aus der Kälteindustrie die VALERIUS-FÜNER-STIFTUNG.
2004 schenkte J. Reichelt die TWK GmbH dieser STIFTUNG.
2005 wurde eine Laborhalle neben dem bisherigen TWK-Gebäude erstellt.
2016 konnte in Stutensee bei Karlsruhe ein eigenes Gebäude bezogen werden.
Das neue Gebäude der TWK GmbH, Stutensee
Das ehemalige Gebäude der TWK GmbH, Karlsruhe
Eine historische Kältemaschine am Eingang des ehemaligen TWK-Gebäudes (Sponsor: Heinz Bacher)
2019: Inbetriebnahme einer PV-Anlage mit 99 kW auf dem TWK-Gebäude
2020 wurde der erste Live-Onlinekurs durchgeführt.
2021: Zertifizierung nach ISO 9001:2015 für die Bereiche Weiterbildung Kälte-, Klima-, Wärmepumpentechnik sowie Messungen an thermodynamischen Systemen und Komponenten
2021: Errichtung einer zweiten E-Ladesäule. Damit stehen für Besucher und Mitarbeiter drei Ladepunkte zur Verfügung.
2021: Einführung von nahezu papierlosen Kursen mit Tablets bei vielen Präsenzveranstaltungen
2022: Durchführung von Online-Kursen in Zusammenarbeit mit der SCHAUFLER Academy
2023: Aufbau einer Propan-tauglichen Prüfkammer
2023: Vereinbarung mit dem Bundesverband Wärmepumpe (BWP) und dem Verein Deutscher Ingenieure (VDI) über Schulungen zum Qualifizierungsnachweis "Sachkundiger für Wärmepumpensysteme nach VDI 4645“